Geschichte der FF Osterholz

Gründungsjahre 1936 - 1939

Im Jahre 1936 fanden sich, in der damaligen Ortschaft Osterholz vor den Toren der Stadt Bremen, 35 Bürger zusammen und gründeten die Freiwillige Feuerwehr Osterholz. Diese löste die bis dahin bestehende Pflichtfeuerwehr ab, übernahm sowohl deren Gerätschaften als auch das vorhandene Gerätehaus welches sich an der Osterholzer Heerstraße, gegenüber der ehemaligen Bäckerei Schierloh befand.

Die vorhandenen Geräte bestanden aus einer Gespannspritze, einer Kübelspritze (200Liter), Schläuchen, fünf langen Einreißhaken sowie Eimern. Die Alarmierung erfolgte durch Signalhörner. Drei Mitglieder der Wehr hatten bei einem Einsatz den Auftrag durch den Ort Osterholz zu fahren und durch kräftiges Blasen in die Hörner die Mitglieder der Wehr zu alarmieren. Dies war aus heutiger sicht betrachtet ein ganz schönes Stück Arbeit, denn es musste ja auch bereits damals schnell geschehen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte Osterholz etwa 4.500 Einwohner.

Noch im Gründungsjahr bekam die Wehr an der Schevemoorer Landstraße, dem heutigen Osterholzer Möhlendamm ein neues Gerätehaus. Dieses Gebäude ist nach mehreren Umbau- und Erweiterungsarbeiten noch heute die Heimat unserer Wehr. Kurze Zeit später wurde auch die Gespannspritze in den Schwarzwald verkauft und die Wehr bekam ihr erstes Löschfahrzeug, einen Opel Blitz mit einem Tragkraftspritzenanhänger (TSA).


Der Zweite Weltkrieg 1939-1945

Mit dem beginn des Zweiten Weltkrieges kam es auch zu gravierenden Veränderungen für unsere Wehr. Einige unserer Kameraden wurden zum Militär eingezogen, der Wehr wurden dienstverpflichtete Kräfte zugeteilt, außerdem wurde die Wehr zur Feuerschutzpolizei erklärt, sie hatte somit ihre Freiwilligkeit wieder verloren.

In der schweren Zeit des Krieges gab es auch für die Osterholzer Wehr viel Arbeit, aber nicht nur im eigenen Dorf oder deren Umfeld. So wurde unsere Wehr unter anderem auch zu Einsätzen nach Bombenangriffen in Hamburg tätig.

Auch das Dorf Osterholz war aufgrund der nahegelegenen Eisenbahnstrecke sowie der nähe zur Stadt Bremen und einer großen Einfallstraße nach Bremen ziel einiger Bombenabwürfe durch die Alliierten Kräfte. Glücklicherweise blieb unser Geräthaus jedoch von Treffern verschont, allgemein waren in Osterholz nicht allzu viele Häuser den Angriffen zum Opfer gefallen, somit konnte der Löschdienst unserer Wehr durchgehend aufrecht erhalten werden. Von den teilweise sehr harten Einsätzen sind nach unserem Wissensstand auch alle Kameraden unversehrt zurückgekehrt.

"Alles wurde anders" 1945-1950er

Im September 1945 wurde die Wehr wieder zur Freiwilligen Feuerwehr Osterholz umgewandelt. Einige ehemalige Mitglieder kamen nach Kriegsende wieder zurück aber auch viele neue Kameraden konnten für die FF-Osterholz gewonnen werden.

Am 1. Dezember 1945 wurde das Dorf Osterholz in die Stadt Bremen eingemeindet, seither gehört auch die FF-Osterholz zur Feuerwehr Bremen und ist der Berufsfeuerwehr unterstellt.

Auch in den Jahren nach dem Krieg wurde die Wehr sehr oft eingesetzt. Ein neues Fahrzeug wurde in dieser Zeit ebenfalls beschafft, es handelte sich um ein LF 8-TSA von Mercedes. In den fünfziger Jahren wurde in der Bundesrepublik der LSHD (Luftschutzhilfsdienst), aus dem der heutige Katastrophenschutz hervorging, wieder aufgebaut. Daraufhin bekam die Wehr nun auch ihr zweites Fahrzeug, ein LF 16 TS von Magirus.

1960er und 1970er

1961 konnte das 25-jährige Jubiläum ausgiebig gefeiert werden. Auch in den folgenden Jahren gab es für die FF-Osterholz viel Arbeit. Im Februar 1962 ereignete sich die große Sturmflut, es folgten einige Große Brände, bei denen sich die Kameraden immer wieder bewährten. 1964 wurde dann das alte LF 8-TSA von einem neuen LF 8-TS abgelöst, für die Kameraden war es eine schöne Belohnung für ihren selbstlosen Einsatz.

Es wurden Kontakte zur Freiwilligen Werksfeuerwehr des Bundesbahn-Ausbesserungswerkes in Sebaldsbrück geknüpft, mit der wir lange Zeit freundschaftlich verbunden waren. Leider wurde die Werksfeuerwehr in den 90er Jahren aufgelöst.

Anfang der 70er Jahre erhielt die Wehr dann zunächst ein weiteres Fahrzeug für den Katastrophenschutz, ein Vorauslöschfahrzeug mit Seilwinde auf einem Unimog Fahrgestell. Dieses wurde dann nach einigen Jahren zum Hilfsrüstwagen umgebaut. 1975 sollte dann erneut ein weiteres Fahrzeug an unsere Wehr übergeben werden, aufgrund dessen unser Gerätehaus erweitert werden musste. Es war für die uns nun zur Verfügung stehenden Fahrzeuge zu klein geworden. Waren es zuvor drei, stehen seither Stellplätze für maximal fünf Fahrzeuge zur Verfügung, wobei ein Stellplatz mit einer Grube für Reparaturarbeiten ausgestattet ist. Als Fahrzeug wurde uns ein TLF 8 ebenfalls auf Unimog-Basis und für den Katastrophenschutz übergeben. Auch aufgrund der besonders langen und Kraftraubenden Einsätze, oft über mehrere Tage, während der großen Brände in der Heideist das Jahr 1975 ein besonderes und Denkwürdiges in der Geschichte unserer Wehr.

Seit 1976 findet eine Jährliche Großübung zusammen mit den Freiwilligen Wehren aus Mahndorf und Oberneuland statt. Diese Übungen werden meist im Wechsel von einer der beteiligten Wehren ausgearbeitet. Auch die Freiwillige Werksfeuerwehr des Bahn-Ausbesserungswerkes gehörte mit zu den ausrichtenden Wehren. In den letzten Jahren rückten diese Übungen jedoch etwas in den Hintergrund, da es nun häufiger und wesentlich größer angelegte und von der Berufsfeuerwehr ausgerichtete Großübungen gibt.

1980er bis heute

1981 begannen erneut umfangreiche Bauarbeiten an unserem Gerätehaus, ein neues LF 16-TS stand für uns bereit. Es war jedoch für unsere Fahrzeughalle zu hoch, somit wurde durch unsere Wehr in Eigenarbeit der Fußboden in der erst sechs Jahre zuvor angebauten vorderen Fahrzeughalle um 60cm abgesenkt.

Bis 1984 hatten wir dann mehrere große Einsätze. Unter anderem waren wir in Oberneuland, bei der Daimler-Benz AG und Krupp Atlas tätig. Aber auch in Osterholz kam es in dieser Zeit zu mehreren großen Einsätzen. Im laufe der 80er und 90er Jahre kam es dann vermehrt zu Tiefgaragenbränden in den Hochhausanlagen im Ortsteil Tenever.

Ebenfalls in dieser Zeit wurde ein neues LF-16, in Form eines Mercedes-Rundhaubers an uns übergeben. Es gab auch diverse Fahrzeugwechsel im bereich der Katastrophenschutzfahrzeuge, bis uns dann ende der 90er Jahre nur noch ein LF 16-TS, ebenfalls als Mercedes-Rundhauber, für den Katastrophenschutz zur Verfügung stand. Dieses Fahrzeug leistet uns noch bis heute stets treue Dienste.

Im Jahre 2001 wurde eine eigene Jugendfeuerwehr gegründet. Seither erfreut sich die JF-Osterholz steigender Beliebtheit und ist derzeit mit 18 Jugendlichen gut besetzt. In den Jahren 2007 und 2008 können bzw. konnten die ersten Übernahmen in die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr verzeichnet werden. Vorrangig für die damals neu gegründete JF bekamen wir dann auch unser derzeit drittes Fahrzeug. Ein MTF welches von der Feuerwehr Bremen aus einem 1998 als Notarzteinsatzfahrzeug angeschafften Mercedes Vito umgebaut wurde.

Ein Feuerwehranhänger-Sonder wurde daraufhin weitgehend aus eigenen mitteln sowie Spenden beschafft. Das LF-16 wurde 2004 durch unser derzeitiges erstes Einsatzfahrzeug, ein LF-10 in Form eines Mercedes-Atego mit Rosenbauer Aufbau ersetzt.

Heute ist die FF-Osterholz eine von insgesamt 19 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bremen. Zusammen mit den Berufsfeuerwehrwachen 2 & 3 sowie den Freiwilligen Wehren Borgfeld, Lehesterdeich, Mahndorf, Oberneuland und Timmersloh ist die FF-Osterholz in den taktischen Brandschutzabschnitt-Ost integriert. Die FF-Osterholz zählt zu den Einsatzstärksten Freiwilligen Feuerwehren Bremens. Zum vorrangigen Ausrückebezirk gehören die Ortsteile Ellener Feld, Ellenerbrok-Schevemoor, Tenever, Osterholz und Blockdiek sowie die Neue Vahr Süd und Sebaldsbrück mit insgesamt über 60.000 Einwohnern. Bei größeren Ereignissen wird die FF-Osterholz natürlich auch in anderen bereichen Bremens eingesetzt. Zu den Besonderheiten im Ausrückebezirk gehören unter anderem das Daimler Werk, der WeserPark, das Eisenbahn-Ausbesserungswerk, das Krankenhaus Ost sowie zahlreiche Tiefgaragen und Hochhäuser.

Der bevölkerungsstärkste Stadtteil Tenever befindet sich seit 2002 in einer massiven umbauphase und hat sich seit dem sehr stark verändert. Es wurden, und werden noch immer, diverse Hochhäuser abgerissen. Ebenfalls wurden die dortigen Tiefgaragen zu einem großen Teil abgeschafft, oder in offene und einsehbare Großgaragen umgewandelt.

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